Okt 16

olivenölblog.de

Menschen, die sich auf mediterrane Art ernähren bekommen seltener eine Depression als Liebhaber nordeuropäischer oder angloamerikanischer Kost.

Im Mittelmeerraum treten seltener psychische Störungen auf als in Nordeuropa. Diese Beobachtung hat spanische Wissenschaftler dazu veranlasst zu untersuchen, inwieweit das Ernährungsverhalten der Südländer dafür verantwortlich ist. Durch frühere Untersuchungen wurde bereits im reichlich verwendeten Olivenöl, mit seinen einfach ungesättigten Fettsäuren, ein Schutz vor Depressionssymptomen vermutet.

Die Forscher der Universität von Las Palmas auf Gran Canaria und der Universität von Navarra in Pamplona befragten zwischen 1999 und 2005 über 10 000 gesunde Spanier nach ihren Essgewohnheiten. Die Testpersonen sollten ankreuzen, wie oft sie bestimmte Lebensmittel zu sich nahmen. Die Wissenschaftler ordneten die Antworten dann den „mediterranen“ Kriterien zu: deutlich mehr Pflanzenöl als tierisches Fett, wenig Alkohol, Milchprodukte und Fleisch, viel Gemüse, Obst und Fisch.

Fünf Jahre nach dieser Erhebung hatten 480 Versuchsteilnehmer eine Depression entwickelt. Die Gruppe der strikten Anhänger der Mittelmeerkost war dabei um rund ein Drittel seltener betroffen. Diese Quote blieb auch bestehen, als die Wissenschaftler andere Faktoren für ein gesundes Leben einbezogen – vom Familienstand bis zum Anlegen von Sicherheitsgurten.

Eine Erklärung für dieses Phänomen ist jedoch nicht einfach zu finden. „Die spezifischen Mechanismen, wie die Mittelmeerdiät Depressionen verhindern kann, sind noch kaum erforscht“, räumt Studienleiterin Almudena Sánchez-Villegas ein. Ein Grund ist wohl darin zu finden, dass einzelne Komponenten der mediterranen Ernährung die Blutgefäße schonten, Entzündungsprozesse abschwächten, Zellschäden durch freie Radikale reparierten und das Risiko für Herzerkrankungen reduzierten.

Die Wissenschaftlerin vermutet aber, dass der Depressionsschutz weniger von einzelnen Lebensmitteln herrührt, als vielmehr durch ihre Kombination entsteht. „Omega-3-Fettsäuren und andere ungesättigte Fettsäuren aus Fisch, Olivenöl und Nüssen, zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, Folsäure und andere B-Vitamine aus Obst, Gemüse und Kräutern entwickeln vermutlich insgesamt einen spürbaren Schutz vor Depressionen“, schreiben sie und ihre Kollegen in der Zeitschrift „Archives of General Psychiatry“, einer „Journal Of the American Medical Association“-Publikation .

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